Kultur der Seychellois
Aufgrund der kolonialen Vergangenheit des Landes gehört auch heute noch der weitaus größte Teil der Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche an. Daneben gehören den Inseln anglikanische und andere protestantische Kirchengemeinden an, die friedlich neben kleinen Moslem-, Hindu- und Bahá’i-Gemeinden bestehen.
Die Einheimischen sprechen die Kreolsprache Seselwa. Dies ist eine Mischung des Französischen aus dem 17. Jahrhundert mit Wörtern aus Afrika und Madagaskar. Seit der Unabhängigkeit des Landes macht sie eine der drei Amtssprachen aus und genießt so den selben Status wie Englisch und Französisch.
Musik und Tanz
Mittels Gesang und Tanz vermittelt sich die Seele. Den Sega findet man auf den Seychellen ebenso wie auf vielen anderen Inseln des Indischen Ozeans, doch der Moutya ist ganz allein den Seychellen vorbehalten. Für die früheren kolonialen Behörden war dieser Tanz so provokant, so gewagt, dass sie ihn glatt verboten. Nach einer Woche harter Arbeit auf den Plantagen versammelten sich die Arbeiter einst unter den Kokospalmen und tanzten zum Klang der Moutya-Trommeln. Die großen, flachen Trommeln sind mit Ziegenfell bespannt und werden vor dem Spiel über dem offenen Feuer erhitzt, um sie zu stimmen. Den Moutya bringt man am ehesten mit dem afrikanischen Erbe des seychellischen Volkes in Verbindung, aber dazu gehören auch eine Reihe von Instrumenten, etwa die einsaitige Zeze aus Madagaskar, die Bonm und die Kaskavel. Sie alle wurden in warmen, sternklaren Nächten auf Veranden oder an Lagerfeuern am Strand gespielt.
Die besten Musiker trifft man meist auf den entlegenen Inseln an. Sega tanzte man früher ursprünglich ausschließlich zur Trommelmusik, heute wird er unterstützt von Fiedeln, Gitarren und sogar Synthesizern. Die Trommeln und die aufreizenden Hüftschwünge der Tänzer/innen sind jedoch geblieben. Ein Import aus Übersee ist der Kanmtole, den man zu Banjo, Akkordeon, Geige und Triangel tanzt, und der an den schottischen Reel erinnert. Ebenfalls importiert – und zwar vom französischen Hof – ist der Kontredans.
Architektur
Die kreolische Architektur entspricht dem französischen Kolonialstil und wurde dem tropischen Klima angepasst. Die Gebäude sind an vielen Stellen offen, um eine erfrischende Brise hineinzulassen. Weite Veranden besitzen sie ferner. Zahlreiche alte Häuser findet man noch auf den Inseln verstreut, aber auch Neubauten hat man diesem Baustil angepasst.
Feine kreolische Küche
Die Seychellische Küche von heute spiegelt die Vielfalt der Volksgruppen wieder. Kochkünste von Afrika, Europa, China und Indien fließen ein. Aufgrund der vielen Früchte ist sie kunterbunt mit Köstlichkeiten angereichert. Aus Indien stammen ihre vielzähligen Curry-Sorten, aus China beliebte Reisgerichte sowie Gemüse und Nudeln, die im Wok mit gedünstetem Fisch angebraten werden, aus Frankreich die aromatischen Mischungen von Knoblauch und Kräutern und aus Madagaskar und von der Ostküste Afrikas schließlich Aufgüsse aus Kokosmilch, Maniok und Bananen. Ein wahres Vergnügen bringt das Essen auf den Seychellen Dank all dieser Einflüsse hervor.
Der Moutya Tanz der Seychellen
Der Kanmtole – ein Tanz; ursprünglich aus Übersee auf den Seychellen